Nordpommersche Waldlandschaft

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  • Der Kleinste der Familie

    Der Schreiadler (Aquila pomarina) ist der kleinste Adler Deutschlands.

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Radtour mit dem ADFC durch das Schreiadlerland

Radtour mit dem ADFC durch das Schreiadlerland

Die letzte ADFC Radtour der Saison am 28.10.2023 stand ganz im Zeichen des chance.natur Projekts. Lisa Andresen und Daike Lehnau vom Projektteam führten die 10 Teilnehmer:innen durch die herbstliche Natur westlich des Borgwallsees. Seitens der ADFC-Regionalgruppe wurde die Tour von dem erfahrenen Guide Uwe Genz geführt.

Auf Tour (Foto: Andresen, Okt.23)

Vor dem Start wurde sich zunächst anhand einer Karte ein Überblick über das chance.natur Projektgebiet verschafft, welches sich über 17 Gemeinden erstreckt. Es reicht von Stralsund im Nord-Osten bis nach Franzburg im Süden und endet im Westen hinter Semlow an der Recknitz. Das gesamte Projektgebiet umfasst eine Fläche von 512 km². Davon sind ca. 65% bewaldet.

Die Tour führte zunächst von Stralsund bis zum Borgwallsee bei Negast. Hier informierte das Projektteam über Bedeutung des Sees für die Trinkwasserversorgung der Hansestadt Stralsund. Weiterhin konnten die Teilnehmer:innen erfahren, dass eins der Projektziele, neben der Förderung der Lebensbedingungen für den seltenen Schreiadler, auch in der Anhebung des Grundwasserstandes in Waldmoorgebieten und der Wiederherstellung von Bruchwald-Biotopen besteht. Die Tatsache, dass der See einer von ganz wenigen in Deutschland ist, welche keine Uferbebauung aufweisen, hat die Meisten überrascht. Neben Naturschutzmaßnahmen setzt sich das Projekt auch für eine nachhaltige Regionalentwicklung ein. So wurden insgesamt 10 Wegweiser mit Hinweisen zu den lokalen Besonderheiten errichtet, eine davon konnte an der Aussichtsplattform am Borgwallsee besichtigt werden. Darüber hinaus ist in der Station in Negast die Errichtung einer Ausstellung mit Informationen über das Gebiet um den Borgwallsee und seine Bewohnerinnen und Bewohner geplant.

Erster Halt: Aussichtsplattform am Borgwallsee (Foto: Lehnau, Okt.23)

Nächster Halt war die Erdholländer-Windmühle in Steinhagen. Die Vorsitzende des Mühlen-Vereins, Frau Waltraud Mehling, gab einen sehr interessanten und ausführlichen Einblick in die Geschichte der Mühle, die vom Baujahr 1752 bis zum heutigen Tage reicht. Diese Erdholländer-Windmühle ist die einzige noch erhaltene. Ehemals gab es 60 Exemplare dieser Bauart rund um Stralsund. Sie zeichnet sich im Gegensatz zum Gallerie-Windholländer dadurch aus, dass sie nahezu ebenerdig ist. Ihre Flügel reichen fast bis zum Boden und können somit leicht bespannt werden. Durch eine umfassende Rekonstruktion von 1981 bis 1984 erhielt die Mühle ihr wunderschönes Aussehen zurück. Heute befindet sie sich im Eigentum der Gemeinde. 2002 nahm der Mühlenverein Steinhagen e.V. die Geschicke dieses historisch wertvollen Bauwerkes erfolgreich in seine Hände. Die Mühle befindet sich in einem sehr guten baulichen und technischen Zustand, wovon sich die Radler:innen durch eine Besichtigung überzeugen konnten.   

An der Erdholländer-Windmühle in Steinhagen (Foto: Andresen, Okt.23)

Über Nienhagen ging es anschließend weiter bis an die Barthe im Gehager Holz, einem Landschaftsschutzgebiet. Während eines längeren Stopps informierte das Projektteam über das Leben und Verhalten der Schreiadler, dem kleinsten Adler Deutschlands. Zum Schutz der Schreiadler werden durch das Projekt Verträge mit Waldeigentümer:innen über dauerhaften Nutzungsverzicht abgeschlossen. So entstehen mit Altholzinseln und Naturwaldparzellen neue Lebensräume für die seltenen Vögel. Weiterhin setzt sich das Projekt in Kooperation mit lokalen Landwirtschaftsbetrieben für den Erhalt und die Neuetablierung einer schreiadlergerechten Bewirtschaftung ein. Diese sieht eine extensive Grünland- oder Ackerbewirtschaftung vor, welche das Vorkommen von Beutetieren der Schreiadler, wie z.B. Feldmäuse und Amphibien, fördert.

Es ließen sich Kraniche und andere Vögel auf dem Durchzug in die Winterreviere beobachten (Foto: Hoppenrath, Okt.23)

Am Pütter See wurde eine letzte Rast eingelegt, bevor es zurück nach Stralsund ging. Die ADFC - Regionalgruppe und das chance.natur Projektteam vereinbarten, dass auch im kommenden Jahr eine solche gemeinsame Fahrradtour durch das Naturschutzgroßprojekt unternommen werden soll.

 

Herzlichen Dank an Thomas Grabe von der ADFC Regionalgruppe für die freundliche Zuarbeit zu diesem Artikel.

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